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Hans Jörg Walch
 
 
Jeantex Bike-Transalp
 
Mittenwald - Riva del Garda
Strecke:           8 Etappen, 620 km, 21000 HM
Am Start:        600 Teams aus 45 Nationen
 

Mittendrin:   Judith und Kurt

 
Freitag, 12. Juli 2007
Nachdem die Einschreibung abgeschlossen und das Gepäck in die vorgeschriebenen Taschen gepackt ist, geniessen wir die erste Pasta-Party der Transalp 2007.
 
Samstag, 13. Juli 2007
Mittenwald - Reith im Alpachtal
75 km, 2150 HM
Punkt 11.00 erfolgt der Startschuss. Über Hochalmsattel und Plumsjoch verlassen wir das Karwendelgebirge Richtung Reith im Alpbachtal. Die Aufstiege sind gut zu fahren, doch im tiefen Schotter, runter vom Plumsjoch, ist äusserste Konzentration und gute Kurventechnik gefragt, damit's auch wirklich Spass macht. Auf Rang 15 (Kat. Mixed) erreichen wir den ersten Etappenort. Das bedeutet Statrtblock B - dort also, wo die Fahrer ohne Plüschmaskotchen dafür mit teuren Pulsuhren starten. Uns ist klar, dass wir heute viel zu schnell unterwegs waren. Dieses Tempo können wir nicht durchhalten. Wir müssen versuchen, verhaltener zu fahren und die Ruhezeiten gut zu nutzen. Zudem war es heiss: 40° am Start - und es soll noch wärmer werden! Nach der Pasta-Party, einer Massage und dem Studium des Roadbooks für die morgige Etappe versuchen wir etwas Schlaf zu finden.
 
Sonntag, 14. Juli 2007
Reith im Alpachtal - Mayrhofen
87 km, 3400 HM
Um 6:00 schrillt der Wecker. Ein Blick aus dem Fenster macht alles klar - trinken ist angesagt! Bereits eine Stunde vor dem Start stehen die Bikes in den Startblocks, während die Fahrer die letzte Gelegenheit nutzen, noch einmal im Schatten zu sitzen. Gleich nach dem Start erfolgt der mit 500 HM relativ kurze Aufstieg zum Kerschbaumer-Sattel. Der zweite Aufstieg zum Loassattel ist dann schon beschwerlicher. 1100 HM müssen bewältigt werden und das Thermometer hält wacker mit. Endlich erreichen wir den Gipfel und geniessen die lange Abfahrt hinunter nach Weerberg, wo uns der mit 1300 HM zähe Aufstieg zum Gaiseljoch erwartet. Keine Wolke zeigt sich am Himmel, kein Windhauch ist zu spüren, es ist brütend heiss. Jeder Brunnen wird zum Wasser tanken genutzt und so mancher Bergbach dient der Kühlung überhitzter Biker. Fast endlos zieht sich der Aufstieg hin, bevor er auf 1900 m.ü.M. für die letzten 400 HM in gut ausgebaute Serpentinen übergeht. Das Ziel vor Augen kämpfen wir weiter. Dem Gaiseljochs folgt dann nur noch die rauschende Abfahrt hinunter nach Mayrhofen (640 m), dem heutigen Etappenziel.
 
Montag, 15. Juli 2007
Mayrhofen - Brixen
95 km, 2250 HM
6:00 Tagwache - so wird es bleiben bis zur Ankunft in Riva. Noch trennen uns 460 km und 15000 HM vom Ziel. Dennoch sprintet die Meute los, als würde sie sich bereits auf der Zielgeraden befinden. Bis zur Verpflegungsstation auf 1800 m ist ein Grossteil der Strecke asphaltiert. Anschliessend folgen wir dem neu erstellten Bikeweg - die Bikes schiebend und tragend - kritisch beäugt von Wanderern, Richtung Pfitscherjoch. Ungläubiges Kopfschütteln folgt der Frage wohin's den geht und mancher Berggänger denkt wohl: "Die spinnen alle". Na ja, Riva ist ja auch noch weit entfernt... Gegen Mittag haben wir diesen, mit 1700 HM ganz schön happigen Aufstieg überwunden. Ab jetzt geht’s mehrheitlich abwärts. Die noch fehlenden 500 HM bis zum Etappenziel in Brixen müssen in unzähligen, kurzen Steigungen bewältigt werden. Auch nicht jedermanns Sache! Die Strecke ist schnell, die Gegensprints brennen in den Beinen und je tiefer wir kommen, desto heisser wird es. Leider haben wir in dieser schnellen Gruppe noch einen schweren Sturz, wobei es Helene ganz arg zurichtet. Doch trotz tiefen Schürfwunden und gebrochenem Daumen wird sie bis Riva durchhalten. Biker sind eben keine Fussballer... Im Zielort Brixen (560 m) wird der Dorfbrunnen denn auch gleich als Badebecken zweckentfremdet und zur Überraschung gibt's Freibier! An der Pasta-Party stopfen wir uns dann so richtig voll, obwohl wir schon längst genug haben. Lustlos stochern wir im Teller rum und sind heilfroh, als auch die zweite Portion gegessen ist. Morgen werden wir's brauchen können!
 
Dienstag, 16. Juli 2007
Brixen - St. Vigil
68 km, 3000 HM
Ist es nun eine gute oder eine schlechte Nachricht? Die "Daily-News" versprechen erneut einen sonnigen, heissen Tag und so soll's auch weiter gehen! Laut Roadbook erwarten uns heute 2 Aufstiege von 1500 und 1200 HM. Am frühen morgen geht's noch ganz passabel doch am zweiten Berg steht die Sonne wieder steil am Himmel und brennt unbarmherzig. Heiss und staubig ist der Aufstieg. Ganz langsam klettern wir höher, doch nicht einmal über der Baumgrenze wird es kühler. Die Sanitäter haben jetzt alle Hände voll zu tun. Pflegten sie während der letzten Tage vorwiegend Schürfwunden und Prellungen, sind jetzt auch noch Hitzschläge zu behandeln. Dennoch sind wir froh, dass es nicht regnet. Lieber trocken und heiss, als nass und kalt. Der Downhill vom Kronplatz nach St. Vigil entschädigt dann für den langen Aufstieg, und die Atmosphäre im Ziel lässt sowieso alle Strapazen vergessen, denn da warten noch die Pasta-Party, die Massage, die Daily-News, die Diashow...
 
Mittwoch, 17. Juli 2007
St. Vigil - Arabba
50 km, 2350 HM
Wie jeden Tag Punkt 9:00, schickt uns auch heute der dröhnende Sound von "Highway to hell" ins Rennen, jagt uns eine Gänsehaut über den Rücken und vertreibt allfällige Schmerzen, Müdigkeit oder gar Zweifel. Lediglich 50 km aber 2350 HM trennen St. Vigil von Arabba, dem Zielort der heutigen Etappe. Ein Abschnitt ohne lange Aufstiege, dafür ein ständiges Auf und Ab. Die letzten Tage haben ihre Spuren hinterlassen, das Abenteuer "Transalp" zerrt allmählich an den Kräften. Auch die kürzeren Aufstiege sind mittlerweile ganz schön knackig. Eigentlich ist uns alles egal, wenn wir nur das Ziel erreichen. Jeder kämpft für sich. Ist das der berüchtigte "Einbruch"? Zum Glück sind wir nicht alleine. Mittlerweile hat sich das Rennen eingespielt. Wir bewegen uns immer mehr oder weniger mit den gleichen Leuten. Das ist schön. Man kennt sich und freut sich über jeden Zuspruch. Jeder kämpft mit der Hitze. Sie ist Thema Nr. 1 - die täglichen Höhenmeter sind eher zweitrangig...
 
Donnerstag, 18. Juli 2007
Arabba - Predazzo
76 km, 2700 HM
Arabba, 1600 m.ü.M. und keine Spur von Abkühlung. Über Skipisten klettern wir hinauf zum Passo Padon, vorbei an den majestätischen Granittürmen der Marmolata, hinunter zum Fedaia See. Leider gönnen wir uns keine Zeit um die Gegend zu geniessen, denn jetzt folgen 25 km Abfahrt wo wir versuchen ein paar Meter gut zu machen, bevor wir uns über den Karerpass und den Passo Feudo kämpfen. Der Downhill vom Passo Feudo ist dann abartig steil. Fast senkrecht geht’s hinunter nach Predazzo. Eine echte Härteprobe fürs Material. Umhüllt vom Gestank überhitzter Bremsen versuchen wir, einigermassen kontrolliert ins Etappenziel zu kommen. Da wir in Predazzo keine Unterkunft finden konnten, fährt uns ein Bus ins 30 km entfernte Hotel. Ein Abend ohne Pasta-Party...
 
Freitag, 19. Juli 2007
Predazzo - Folgaria
103 km, 3000 HM
Die Königsetappe! Wir wollen alles geben, um evtl. noch einen Rang im Gesamtklassement gut zu machen. Die ersten 1100 HM zum Manghenpass sind weniger schlimm als erwartet. Die Abfahrt ist einfach und über die Ebene flitzen wir so schnell es nur geht. In einer Gruppe von ca. 10 Fahrern wechseln wir uns regelmässig mit der Führungsarbeit ab. Der Hammer kommt dann am nächsten Aufstieg. 1000, nicht enden wollende Höhenmeter sind zu bewältigen und die Sonne brennt! Endlich oben, fehlen aber immer noch 600 HM bis ins Ziel! Giftige, steile Gegenstiege von 100 bis 200 HM erwarten uns noch. Nach einer weiteren Verpflegungsstation ist unser Kampfgeist wieder erwacht und wir jagen wie wild über die holprigen Singletrails. Dabei lassen wir es abwärts so richtig krachen, übersehen eine Streckenmarkierung, bemerken den Fehler erst 2 Kilometer später - machen kehrt und kämpfen uns zurück auf die Strecke. Schade, das hat Zeit gekostet. Wütend über uns selbst versuchen wir, auf den noch verbleibenden Kilometern wieder etwas aufzuholen, doch die immer wieder folgenden Aufstiege zwingen uns in die Knie. Tempo machen ist nun wirklich kein Thema mehr. Wir sind heilfroh, als wir nach 6 Stunden die Ziellinie überqueren.
 
Samstag, 20. Juli 2007
Folgaria- Riva del Garda
65 km, 2100 HM
Angetrieben von der Enttäuschung über den gestrigen Patzer preschen wir los. 300 Höhenmeter bis zur ersten Singletrailabfahrt. Leider stehen wir hier im Stau. Der ganze Effort war umsonst... Es folgen nochmals 300 Höhenmeter und ein schwieriger Singletrail hinunter nach Rovereto. Mittlerweile hat sich das Feld auseinander gezogen, was das Fahren einfacher macht. Jetzt fehlt nur noch der allerletzte Aufstieg zum Passo Bordala, bevor es endgültig runter geht nach Riva. Diese 1100 Höhenmeter sind aber nochmals extrem streng. Steil, heiss, endlos. Einige gehen zu Fuss, andere schieben ihren Teampartner, jeder kämpft. Irgendwann ist auch dieser letzte Übergang erreicht und in der folgenden Abfahrt geht’s noch einmal so richtig zur Sache. Auf einer alten, schottrigen Militärstrasse, fliegen wir 1200 Höhenmeter runter nach Riva, der letzten Zieleinfahrt dieser Transalp entgegen!
 
Ein einmaliger Event geht damit zu Ende. Es gab Hochs und Tiefs, viele neue Bekanntschaften und ganz viele Eindrücke, von denen wir noch lange schwärmen werden! Bei der abschliessenden Pasta-Party, den Bildern der Woche und der Verteilung der Finisher-Trickots wird gelacht, fliessen Freudentränen, werden Hände geschüttelt, bekannte wie auch unbekannte Teilnehmer umarmt und alle sind sich einig: "Schade, dass es schon vorbei ist." Seltsam oder?
 

Herzliche Gratulation an Judith und Küde für diese EXTREME Leistung!!
und den Super Bericht mit diesen tollen Bildern.

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