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Hans Jörg Walch
 
 
 
2-tägiger Bike-Run um die Lenzerheide

Singletrail-Wochenende in Graubünden  –  Judith / Kurt / Dani

Gegen 10.30 mache ich Druck. Schliesslich wollen wir heute eine Tagestour fahren und da sich die Männer kategorisch weigern, mit dem Bike in eine Seilbahn zu steigen, müssen zusätzliche 1000 Höhenmeter aufs Rothorn bewältigt werden. So starten wir, ab Lenzerheide, über die moderat ansteigende Waldstrasse zur Mittelstation der Rothornbahn. Dort wird der Weg jäh steiler und geht schliesslich, hinauf zum Urdenfürggli auf 2550 m, in einen losen Schotterpfad über. Schieben, schieben, tragen, nochmals schieben. Judith findet's gar nicht spassig, zumal sie ahnt, dass die "Abfahrt" ebenfalls zu Fuss bewältigt werden muss… Hier oben verliert sich der Weg auch um diese Jahreszeit noch in grossen Schneefeldern, und wir stehen plötzlich abseits der geplanten Route. Also queren wir den Hang nochmals in entgegengesetzter Richtung und erreichen den Übergang ohne weitere Probleme. Der Ausblick von hier ins Tal ist überwältigend. Die ersten 300 Höhenmeter hinunter zum Urdensee, müssen erneut über grosse Schneefelder zurückgelegt werden. Dani kann's nicht lassen, diese Passage fahrend hinter sich zu bringen, was prompt mit einem Salto über den Lenker bestraft wird. Na ja, die Landung im Schnee geht für's Duschen… Schade nur, dass er die Kamera im Rucksack trägt, so war es uns leider nicht möglich, diesen wirklich gelungenen Stunt auf Bild festzuhalten. Ich hingegen, vernünftig wie ich nun mal bin, habe versucht zu Fuss abzusteigen. Mehr rutschend als gehend, gab mir das Bike wenigstens noch den nötigen Halt, um heil unten anzukommen. Fast heil, denn diese Einlage brachte uns einen herrlichen Sonnenbrand…

Durch das Urdental rauschen wir talwärts bis kurz vor Tschiertschen, wo wir rechts hinauf zur Ochsenalp abbiegen. Ein wunderschöner Saumpfad mit ständigem Panoramablick verläuft dem Hang entlang und gibt den Blick frei ins Schanfigg und die umliegenden Berge. Nach der rassigen Abfahrt geniessen wir im Strandbad von Arosa noch eine Stärkung, bevors dem Stausee entlang weiter geht nach Litzirüti und anschliessend auf der Hauptstrasse runter nach Langwies. Ab hier fahren wir wieder mit grossem Ritzel, um die letzten 600 Höhenmeter des heutigen Tages hinauf zu kurbeln, zur alten Walsersiedlung Strassberg. In diesem wunderschönen, mehr als 800 Jahre alten Bergdorf haben wir unsere Übernachtung gebucht. Ein Dorf ohne Strom, ein Gasthaus ohne Duschen - zum Glück. So entfällt wenigstens für einmal diese lästige Pflicht! Auf der sonnigen Terrasse lassen wir bei Bier und Wein den Abend ausklingen. Vergessen sind die kalten Füsse im Schnee, wie auch die kraftraubenden Trag- und Schiebepassagen, denn die herrliche Landschaft und das heimelige Gasthaus entschädigen uns für alles.

Im gleichen Moment wo die Sonne hinter den Bergen verschwindet, wird’s wieder kalt. Mittlerweile ist es Zeit zum Abendessen und bald schon kriechen wir ins Bett. Nach einer kurzen Nacht stemmt sich Dani bereits um 6.00 Uhr in der Früh wieder unter seiner schweren Daunendecke hervor, um auch ja nichts von der morgendlichen Frische (5°) auf 2000 m zu verpassen. Weiss der Teufel, was er um diese Zeit da draussen macht. Das Bike putzen, eine kleine Einfahrrunde oder so? Vielleicht gibt irgendein Foto darüber Aufschluss, sonst werden wir wohl nie dahinter kommen… Die noch anstehenden 200 Höhenmeter zum Durannapass bringen wir nach dem Frühstück flott und locker hinter uns. Jetzt folgt die fast endlose Abfahrt nach Klosters. 1000 Höhenmeter runter in einer einzigen Abfahrt! Genial! Von Klosters hinauf nach Davos folgen wir der zum Teil steilen aber wirklich schönen Bikeroute zum Schwarzsee. Ab hier führt ein perfekter Singletrail über die Passhöhe Wolfgang runter zum Davosersee.

Auf der alten Hauptstrasse durch die Zügenschlucht und über einen herrlichen Singletrail erreichen wir den Bahnhof Wiesen. Wir überqueren den Wiesner Viadukt und folgen dem steilen Waldlehrpfad hinauf nach Filisur. Jetzt geht’s, der Albula folgend, hinunter nach Tiefencastel. Auch diese Abfahrt endet kurz vor Tiefencastel in einem kniffligen Singletrail, der jedes Bikerherz höher schlagen lässt. Das kurze Stück auf der Hauptstrasse, hinauf nach Alvaschein, holt uns jäh in die Wirklichkeit zurück. Nur wenige der Verkehrsteilnehmer bringen für uns Biker Verständnis auf. So sind wir froh, bald wieder auf Schotterstrassen zu sein, auch wenn diese unbarmherzig aufwärts führen. Ein letztes Mal noch geht der Waldweg in einen Singletrail über. Nur nicht runter schauen! Trampen, trampen, trampen. Über Tschividains erreichen wir den Golfplatz von Lenzerheide. Locker rollen wir die letzten paar Kilometer zurück zum Ausgangspunkt.

Nach 10 Stunden Fahrzeit, 120 Kilometern und 3600 Höhenmetern gehen 2 Tage herrlichste Biketour zu Ende. Das Wetter war genial, zum Glück für Dani, denn er hat uns
dazu überredet, die Regenhosen im Auto zurück zu lassen. Ich glaube, falls das Wetter schlecht geworden wäre, hätte er so einiges auf sich nehmen müssen…

 Judith, 05.07.2004

Wo ist der Weg? Ja, da rüber müssen wir! Also los...
Wandern, tragen, schieben und immer weiter...
Die Aussicht oben ist GAIL. Es hat schon Bikespuren!! So macht Biken spass.
Alles fahrbar!! Mittagessen Geschafft, aber glücklich am Ziel des ersten Tages.
Langschläfer Hallo Judith schon wach? Diese Kollegen legten die Spuren im Schnee.
Herrlich alles flach bergauf. Blick in's Prättigau Schwarzsee
Davosersee Die Zügenschlucht runter,
ist einfach traumhaft schön.